1000 Masken an den Kreisverband übergeben
Behelfsmasken von Ehrenamtlichen genäht

Der Lüchow-Dannenberger Kreisbrandmeister Claus Bauck hat am Montag dem Deutschen Roten Kreuz in Dannenberg rund 1.000 Behelfs-Mundschutz-Masken für Pflege und Rettungsdienst übergeben. DRK-Kreisgeschäftsführer Matthias Hanelt betonte die Verantwortung des DRK gegenüber den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, aber auch gegenüber den Patienten. Es sei mehr als eine Pflicht, dass das DRK alles versuche, Mitarbeiter und Patienten in dieser schwierigen Lage zu schützen. Doch leider sei dies nicht so einfach, da Schutzausrüstung überall knapp und größtenteils vergriffen ist – die, die noch Bestellungen annehmen, können keinen Liefertermin garantieren und rufen teils horrende Preise aus – Vorkasse scheint hier zudem das Zahlungsziel der Wahl zu sein. Umso mehr freut sich das DRK über die Spende der Behelfsmasken.
„Uns ist bewusst, dass es sich hierbei um Behelfs-Masken handelt, die keinen 100%igen Schutz bieten. Wenn es uns aber gelingt, durch den Einsatz dieser Masken das Infektionsrisiko auf 10-20% zu reduzieren, haben wir schon viel erreicht.“ sagte Hanelt bei der Übergabe der Masken. 100 Masken hat das DRK an das Altenheim St. Georg in Lüchow weitergegeben, die sich darüber sehr gefreut haben.
Seit über einer Woche läuft nun die Aktion „Behelfs-Mundschutz-Masken nähen in Lüchow-Dannenberg“ initiiert von Dagmar Friedrich, Inhaberin des gleichnamigen Brautmodenladens in Lüchow. Durch Unterstützung des Kreisfeuerwehrverbandes hatte die Initiative Fahrt aufgenommen und mehrere hundert Masken wurden seitdem produziert und ausgeliefert. In Seniorenresidenzen, Pflegeheimen und -diensten werden diese Masken genauso eingesetzt, wie in Arztpraxen. Etwa 50 Damen sitzen derzeit im Landkreis an ihren Nähmaschinen und produzieren Mundschutz-Masken. Dabei sei es völlig unerheblich, ob nun 100 oder nur 10 Masken pro Tag genäht werden, jede einzelne Maske zählt, betont der Lüchower Martin Gach, der täglich in dem Brautmodenladen die Ausgabe des gespendeten Materials vornimmt.
„Gerade für die Feuerwehren und deren ehrenamtlichen Angehörigen ist diese Situation keine leichte, wir sind es ja gewohnt, zu helfen und zu unterstützen – nur ist dies eben keine typische Feuerwehrlage und wir Feuerwehrleute bleiben zu Hause, um unsere Einsatzbereitschaft zu erhalten“ betont Kreisfeuerwehr-Pressesprecher Heiko Bieniußa. „Da ist es ein schönes Gefühl, wenn man mit ein wenig Organisation helfen kann, dass sich andere besser schützen können.“ Erklärt er das Engagement des Kreisfeuerwehrverbandes in dieser Initiative. Bieniußa hatte den Aufruf von Dagmar Friedrich über die Kanäle des Kreisfeuerwehrverbandes verbreitet und so populär gemacht. Der Facebook-Beitrag wurde innerhalb weniger Stunden über 120mal geteilt und etwa 15.000mal gelesen. Nun organisiert der Pressesprecher von zu Hause aus den Transport und die Logistik von Material und Masken.
Dass es mittlerweile parallel-Aktionen im Landkreis gibt, stört ihn nicht. Es kommt auf jede Maske an, völlig egal wer sie fertigt. Allerdings, so Bieniußa, verstehe er diese Einzelaktionen nicht. „Diese Leute fangen doch wieder bei null an, müssen Material organisieren und Abnehmer suchen. Das ist bei uns mittlerweile eingespielt, unsere Logistik steht – Unterstützung erfährt die Initiative u.a. vom Jugendrotkreuz Lüchow-Dannenberg. Im Zuge der Einkaufshelfer-Aktion übernehmen die Helfer auch verschiedene Transportwege für die Näherinnen. Text: H. Bieniußa