Inklusiver Stadtspaziergang in Dannenberg
DRK-Wendlandschule beteiligte sich an dieser Aktion
„Wir gestalten unsere Stadt - barrierefrei“ Unter diesem Motto stand der Gleichstellungstag, der am Donnerstag mit einem informativen Programm auf dem Marktplatz in Dannenberg über die Bühne ging. Die DRK-Wendlandschule – unterstützt durch Materialien der „Aktion Mensch“ und durch die Behindertenbeauftragte Vivien Weiss, sowie Michael Eggert vom Beirat für Menschen mit Behinderung – hatte auf dem Marktplatz einen Stand aufgebaut. Anlässlich des bundesweiten Gleichstellungstags wurde vor Ort auf die Anliegen von Mitbürgern mit Behinderung aufmerksam gemacht. Um 9 Uhr trafen sich dort Mitarbeiterinnen der Schule, die Klasse 8 a der DRK-Wendlandschule und die Klasse 10 a des Dannenbergers Fritz-Reuter-Gymnasiums, mit vorbereiteten Aufgaben, die zum Testen von Barrierefreiheit rund um den Marktplatz dienten. Durch einen Flyer waren die Geschäftsleute in der vorangegangenen Woche darüber informiert worden. Bei einem Stadtspaziergang mit diesen Aufgaben testeten die Teilnehmer die Stadt auf Barrierefreiheit, im Hinblick auf Menschen, die z. B. in der Mobilität, im Sehen, in der Sprache und im Lesen und Schreiben eingeschränkt sind. Die Schüler und Schülerinnen des Gymnasiums wollten eine andere Sichtweise erleben und erfahren wie es sich anfühlt eine Behinderung zu haben. Z. B. mit Rollstühlen, verbundenen Augen und Taststock oder der Anweisung nicht zu sprechen können sammelten sie Erfahrungen dabei als Behinderte durch die Stadt zu gehen. Jurek Abel, Max Fittkau und Gianluca Küllmer, Schüler des Gymnasiums, fanden es schwierig sich allein zurecht zu finden, auf andere angewiesen zu sein und stellten fest, wie schwer es ist für Menschen mit Behinderung alltägliche Dinge zu bewältigen. Erfahrungen wurden beim Stadtspaziergang auf Kärtchen festgehalten. Auf einem großen Plakat, auf dem die Stadtkarte aus www.wheelmap.org abgebildet ist, konnte die besuchten Gebäude mit farbigen Punkten bewertet. Herr Eggert machte mit einem Plakat auf die Möglichkeiten von mehr Barrierefreiheit in den Fahrzeugen des öffentlichen Nahverkehrs aufmerksam. „Ohne Barrierefreiheit funktioniert Inklusion nicht“, sagt Martina König, Schulleiterin der DRK-Wendlandschule und stellvertretende Vorsitzende im Behindertenbeirat des Landkreises Lüchow-Dannenberg. „Es geht dabei nicht nur um bauliche Barrieren, sondern um alle Lebensaspekte, um Teilhabe am Leben. Barrierefreiheit bedeutet zum Beispiel, dass jeder ohne fremde Hilfe Verkehrsmittel nutzen kann, Antragsformulare auch in einfacher Sprache zur Verfügung stehen oder Dienstleistungen, Bildungs- und Freizeitangebote für alle zugänglich sind. Denn nur der barrierefreie Zugang zu sämtlichen Bereichen des täglichen Lebens ermöglicht die Teilhabe aller Menschen mit und ohne Behinderung am gesellschaftlichen Leben.“ Diese Nahaufnahme sollte aufzeigen, wie schwer es für Menschen mit Behinderung ist alltägliche Dinge zu bewältigen, die für Menschen ohne Behinderung zum täglichen Leben gehören. Die Erfahrungen des Tages können und sollten bei anstehenden kommunalen Projekten berücksichtigt werden und dienen der Aufenthaltsqualität der Menschen.