Rote Engel gesucht
DRK will Besuchsdienst erweitern

„Gelbe Engel“ kommen bei Autopannen, „Blaue Engel“ flattern durch Hannoveraner Krankenhäuser und helfen Patienten. Nun sollen im Landkreis Lüchow-Dannenberg „Rote Engel“ Freude bringen. Dafür setzt sich Britta Arndt in der Hauptverwaltung des Deutschen Roten Kreuzes in Dannenberg ein.
Sie ist seit Kurzem hauptberufliche Ehrenamtskoordinatorin und hat das „Rote Engel“-Projekt ganz oben auf ihre Aufgabenliste gesetzt. „Es gibt ja schon Ehrenamtliche in den Ortsvereinen, die Seniorinnen und Senioren zu runden Geburtstagen und Jubiläen gratulieren“, knüpft sie an eine schöne Tradition an, die sie erweitern will. „Hier leben einsame Menschen zu Hause und in Pflegeheimen, die sich über einen Besuch freuen würden. Sei es, um zu plaudern, zu spielen, Erinnerungen aufzufrischen oder spazieren zu gehen.“ Denn, so Britta Arndt, „oft sind deren erwachsene Kinder aus beruflichen Gründen weggezogen, Freunde gestorben oder Altersbeschwerden behindern die Kontaktpflege“. Und auch das weiß die Koordinatorin: „Der Wunsch ergänzend zu den Ortsvereinen zu helfen, ist weit verbreitet.“
Recht gibt ihr eine erste Plakataktion in Dannenberger Geschäften. „Wer zaubert einem alten Menschen ein Lächeln ins Gesicht?“ werden Kunden gefragt. „Und es haben sich einige Bürgerinnen und Bürger bei mir gemeldet“, ist Britta Arndt erfreut. Sie will nun weiter mit Menschen Kontakt aufnehmen, „die eine sinnvolle Beschäftigung suchen und erkannt haben, dass es gut tut, anderen Freude zu machen“. Ihr Ziel ist es, „Rote Engel“-Teams zu bilden, die sich zum Erfahrungs- und Ideenaustausch treffen, ihre Besuchseinsätze besprechen und mit Fachleuten über Probleme diskutieren können. Und sie möchte mit den künftigen „Roten Engeln“ über deren Outfit sprechen. „Sie sollen an Schals, Buttons oder an DRK-Sweatshirts zu erkennen sein.“
Wie erfährt Britta Arndt, wer besucht werden möchte? „Ich stehe in Verbindung mit unseren DRK Alten- und Pflegeheimen sowie unserer Sozialstation und ich hoffe, dass sich Menschen bei mir melden, die sich einsam fühlen. Ich bin auch dankbar, wenn Nachbarn, Freunde und ambulante Pflegedienste Hinweise geben.“ Ebenso wichtig wie das Knüpfen des Besuchsdienst-Netzwerks ist Britta Arndt, „dass sich ehrenamtliche DRKler wertgeschätzt fühlen und dass ich für ihre Fragen, Wünsche und Probleme Ansprechpartner bin“.
Mit der Koordinierung des ehrenamtlichen Engagements geht das DRK neue Wege. Die Erfahrung habe gezeigt, so Geschäftsführer Matthias Hanelt, „dass sich Menschen aus beruflichen und privaten Gründen nicht mehr für einen regelmäßigen Einsatz verpflichten könnten, der Wunsch zu helfen, aber ausgeprägt ist“. Deshalb sei man beim DRK dazu übergegangen, auch im ehrenamtlichen Bereich projektbezogen mit Teams zu arbeiten, die sich untereinander absprechen.
Das „Rote Engel“-Projekt sei ein Modell dafür.
Infos gibt Britta Arndt, Hauptverwaltung des DRK-Kreisverbands Lüchow-Dannenberg, Am Reiterstadion 1a in Dannenberg unter 05861/988027.
Text: Maria Horn, Elbe-Jeetzel-Zeitung, Verlag Köring