"Tommy" für Kinder in Not
Unternehmen spendet Trösterbärchen für den DRK-Rettungsdienst

Wenn die Notärzte und Rettungssanitäter zu einem Einsatz ausrücken, haben sie es fast immer mit Menschen in Ausnahmesituationen zu tun. Unfallopfer, Menschen mit akuten Erkrankungen, Menschen in lebensbedrohlichen Situationen. Und nicht selten sind diese Menschen Kinder. Oder Eltern von Kindern, die nur schwer mit der Situation umgehen können. Daher fährt in den Rettungs- und Krankentransportwagen des Deutschen Roten Kreuzes in Lüchow-Dannenberg und auch beim Notarzt immer Tommy mit. Tommy ist ein Teddybär, ein „Trösterbärchen“. Und er ist eine Brücke von den Rettungskräften zu dem Kind, das gerade ihre Hilfe braucht. „Er hilft, das Eis zu brechen, Kontakt zu dem Kind zu bekommen“, sagt Torsten Helm, der Leiter Rettungsdienst beim Lüchow-Dannenberger DRK. Und natürlich spendet Tommy auch viel Trost.
2009 hatte das hiesige DRK die ersten Tommys bekommen. Von der Verlagsgruppe KIM aus Detmold, die das Trösterbärchen damals entwickelt hatte. „Eigentlich verlegen wir Kinderbücher“, erzählt KIM Mitarbeiterin Sabine Gerhards. Darunter auch Bücher über Brandschutz-Erziehung und Erste-Hilfe-Bücher für Kinder. „Und so war dann auch Tommy entstanden“, berichtet sie. Damals hatte ein Rettungshubschrauber-Pilot die Idee und war an die Verlagsgruppe herangetreten, ob es denn bei ihr so etwas gebe. Gab es nicht, aber das war schnell erledigt. „Und von dem einen Trösterbärchen hin zu der mittlerweile bundesweit laufenden Aktion war es dann nicht mehr weit“, erinnert sich Gerhards. 920 Tommys hatte das DRK 2009 bekommen. Die sind nun verteilt – Nachschub musste her. Und so trat die Verlagsgruppe wieder auf den Plan. In ganz Lüchow-Dannenberg suchte sie nach Sponsoren für die Bärchen, schrieb zwischen November 2014 und März dieses Jahres über 1500 Unternehmen, Firmen und Selbstständige an mit der Bitte, sich zu beteiligen. Schließlich fanden sich 110 Geldgeber, die mit ihren Spenden den Kauf von genau 784 Trösterbärchen ermöglichten. Darunter auch die Volksbank Clenze-Hitzacker, die 1000 Euro dazu steuerte, und die Sparkasse Uelzen Lüchow-Dannenberg, die 300 Euro für die Aktion locker machte.
„Wir bedanken uns bei allen, die dazu beigetragen haben, dass wir unseren Bestand an Trösterbärchen wieder auffüllen konnten“, betonte DRK-Kreisgeschäftsführer Matthias Hanelt bei der Übergabe der Tommys in Dannenberg. „Man kann sich gar nicht vorstellen, wie wichtig diese Teddys sind, wie sehr sie den Kindern und den Rettungskräften helfen“, ergänzte Torsten Helm. Durchschnittlich 15 Bärchen pro Monat verteilt das DRK an kleine Patienten oder Kinder von Eltern, die einen Rettungswagen oder den Notarzt brauchen. Und auch wenn die Aktion toll sei, so hoffe man beim DRK, dass der Vorrat an Trösterbärchen dieses Mal länger hält als der vorherige. „Denn das würde ja bedeuten, dass wir uns um weniger Kinder kümmern müssten, dass weniger Kinder von Unglück und Krankheit betroffen wären. Und das wünschen wir uns alle.“ Im vorigen Jahr waren die Rettungswagen, die Krankentransporte und der Notarzt des DRK allein in Lüchow-Dannenberg zu gut 8 500 Einätzen ausgerückt.
Text: R. Groß EJZ Lüchow